Dienstag, 2. Oktober 2007
"Psychovegetative Distonie"
irr-tum, 11:07h
ist ein Begriff, mit dem ich etwas anfangen kann. Aber nicht mit: "Depression".
10:15 Uhr, in gut einer Stunde, mein Termin bei einem "Arzt", der sicherlich die falsche Adresse für mich ist, im Großen und Ganzen.
Egal, Termin ist Termin.
10:15 Uhr, in gut einer Stunde, mein Termin bei einem "Arzt", der sicherlich die falsche Adresse für mich ist, im Großen und Ganzen.
Egal, Termin ist Termin.
Kategorie: Bericht - normales Leben
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liza iii.,
Mittwoch, 3. Oktober 2007, 05:17
Ist der Arzt die falsche Adresse, weil Du sie für falsch halten willst sowie Dir dessen bewusst bist, und deshalb dennoch dorthin gehst?
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irr-tum,
Mittwoch, 3. Oktober 2007, 13:53
Also generell weiß ich erstmal selbst nicht so genau, warum ich die Dinge, die ich tue, eigentlich tue.
Zweitens, muss ich zugeben, dass ich bei diesem Eintrag ganz bewußt ein Stück Information zurückgehalten habe. Ich vergleiche den Akt des Ausdrucks und also auch das Bloggen immer mit dem Malen eines Bildes. Gestern hatte ich einfach das Gefühl, dass ich "dumm" wäre, wenn ich mich hier zu negativ darstelle - so ein "Bild" wird mir eben nicht gerecht. Natürlich bin ich dabei auch durch meine (vermeintlichen) Kenntnisse über die große Masse beeinflusst, für die ich potentiell schreibe. Man kann zwar Ausdruck auch nur für sich allein betreiben - und überhaupt sollte man sich nicht darum scheren, wenn andere einen als "verrückt" oder sonstwie einstufen - aber der Ausdruck hier ist auch dafür gedacht, beim Leser einen Eindruck zu erzeugen. Der Maler muss mit seinen Farben sehr bewußt, sehr instrumentell, sehr "berechnend" umgehen, weil er weiß, dass sein Bild so oder so nur ein Gleichnis der Realität ist...
All dieses Wissen will ich nutzen, nicht um mich falsch oder geschönt darzustellen, sondern um mich möglichst "wahr" darzustellen. Doch sollte man sich niemals zu viel darum bemühen - die Prozesse der Wahrnehmung und Interpretation liegen ja auf der anderen Seite.
Aber mache ich es nicht so kompliziert: Ich hatte letztlich einfach das Gefühl, dass die verschwiegenen Infos fehl am Platz waren. Vielleicht hätte ich mir ja den ganzen Eintrag sparen sollen. Egal, der Vollständigkeit halber: Der "Arzt" war natürlich ein Neurologe / Psychiater und der konkrete Anlaß, warum ich einen Termin gemacht hatte, war eine ziemlich zermürbende Phase von Schlaflosigkeit vor ca. drei Wochen.
Doch wieviel sagt all dies über mich aus?
Ich behaupte: Eben gar nicht so viel.
Um noch etwas mehr auf Deine Frage einzugehen: Ich glaube, dass Neurologen und Mediziner mir in meiner gegenwärtigen Situation nur sehr marginal helfen können. Ich stecke in einem "spirituellen" Entwicklungsprozess, der zum Teil sehr beachtlich ist, was hier ja auch schon teilweise geschildert wurde (Beitrag:"Schwierigkeiten").
Ich weiß nicht, ob Du an solche Dinge glaubst (tust du's?) - ich quäle mich hier nicht mehr mit irgendwelchen Zweifeln, auch weil ich aufgehört habe, mich so hysterisch um "objektive" Wahrheit zu bemühen. Meine Empfindungen sind, wie sie sind, genauso meine Ahnungen, Schlüsse, Gefühle, Eindrücke. Ich frage nicht mehr so viel andere oder "die Logik", ob ich meine Erfahrung auch "richtig" interpretiere. Und ich habe einfach manchmal das ganz deutliche Gefühl, fast aus meinem Körper auszusteigen, so deutlich wie jemand das Gefühl hat zu fallen, wenn er eben wirklich fällt (was nebenbei auch inhaltlich ein guter Vergleich ist, nur das man eher nach oben fällt). Erzähl das mal Deinem Psychiater! Ich will nicht alle über einen Kamm scheren, aber die schulwissenschaftliche Prägung und die sogenannte "objektive Denkweise" sind in der Regel doch so stark, dass Deine Erfahrungsrealität eben nicht als "wirkliche Realität" behandelt wird, sondern als Wahrnehmungsstörung.
Solche Leute können mich höchstens nur ganz am Rande unterstützen, wenn überhaupt. Und im Schlucken von Psychopharmaka liegt sicherlich auch ein Risiko. Dann lieber doch mit Naturdrogen arbeiten. Ich bräuchte eher einen Medizinmann (einen Schamanen) als einen Mediziner.
Zweitens, muss ich zugeben, dass ich bei diesem Eintrag ganz bewußt ein Stück Information zurückgehalten habe. Ich vergleiche den Akt des Ausdrucks und also auch das Bloggen immer mit dem Malen eines Bildes. Gestern hatte ich einfach das Gefühl, dass ich "dumm" wäre, wenn ich mich hier zu negativ darstelle - so ein "Bild" wird mir eben nicht gerecht. Natürlich bin ich dabei auch durch meine (vermeintlichen) Kenntnisse über die große Masse beeinflusst, für die ich potentiell schreibe. Man kann zwar Ausdruck auch nur für sich allein betreiben - und überhaupt sollte man sich nicht darum scheren, wenn andere einen als "verrückt" oder sonstwie einstufen - aber der Ausdruck hier ist auch dafür gedacht, beim Leser einen Eindruck zu erzeugen. Der Maler muss mit seinen Farben sehr bewußt, sehr instrumentell, sehr "berechnend" umgehen, weil er weiß, dass sein Bild so oder so nur ein Gleichnis der Realität ist...
All dieses Wissen will ich nutzen, nicht um mich falsch oder geschönt darzustellen, sondern um mich möglichst "wahr" darzustellen. Doch sollte man sich niemals zu viel darum bemühen - die Prozesse der Wahrnehmung und Interpretation liegen ja auf der anderen Seite.
Aber mache ich es nicht so kompliziert: Ich hatte letztlich einfach das Gefühl, dass die verschwiegenen Infos fehl am Platz waren. Vielleicht hätte ich mir ja den ganzen Eintrag sparen sollen. Egal, der Vollständigkeit halber: Der "Arzt" war natürlich ein Neurologe / Psychiater und der konkrete Anlaß, warum ich einen Termin gemacht hatte, war eine ziemlich zermürbende Phase von Schlaflosigkeit vor ca. drei Wochen.
Doch wieviel sagt all dies über mich aus?
Ich behaupte: Eben gar nicht so viel.
Um noch etwas mehr auf Deine Frage einzugehen: Ich glaube, dass Neurologen und Mediziner mir in meiner gegenwärtigen Situation nur sehr marginal helfen können. Ich stecke in einem "spirituellen" Entwicklungsprozess, der zum Teil sehr beachtlich ist, was hier ja auch schon teilweise geschildert wurde (Beitrag:"Schwierigkeiten").
Ich weiß nicht, ob Du an solche Dinge glaubst (tust du's?) - ich quäle mich hier nicht mehr mit irgendwelchen Zweifeln, auch weil ich aufgehört habe, mich so hysterisch um "objektive" Wahrheit zu bemühen. Meine Empfindungen sind, wie sie sind, genauso meine Ahnungen, Schlüsse, Gefühle, Eindrücke. Ich frage nicht mehr so viel andere oder "die Logik", ob ich meine Erfahrung auch "richtig" interpretiere. Und ich habe einfach manchmal das ganz deutliche Gefühl, fast aus meinem Körper auszusteigen, so deutlich wie jemand das Gefühl hat zu fallen, wenn er eben wirklich fällt (was nebenbei auch inhaltlich ein guter Vergleich ist, nur das man eher nach oben fällt). Erzähl das mal Deinem Psychiater! Ich will nicht alle über einen Kamm scheren, aber die schulwissenschaftliche Prägung und die sogenannte "objektive Denkweise" sind in der Regel doch so stark, dass Deine Erfahrungsrealität eben nicht als "wirkliche Realität" behandelt wird, sondern als Wahrnehmungsstörung.
Solche Leute können mich höchstens nur ganz am Rande unterstützen, wenn überhaupt. Und im Schlucken von Psychopharmaka liegt sicherlich auch ein Risiko. Dann lieber doch mit Naturdrogen arbeiten. Ich bräuchte eher einen Medizinmann (einen Schamanen) als einen Mediziner.
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liza iii.,
Donnerstag, 4. Oktober 2007, 06:28
Wow! Vielen Dank für Deine Offenheit. Nun, ein Psychiater hilft mehr als du vielleicht glauben magst. Ehrlich gesagt erging es mir nicht unähnlich wie Dir in den letzten 9 Monaten. Ich hatte einen richtig spirituellen Schub, was mich aber sehr an Konzentration gekostet hat. Ausgelöst durch ein Burnout auf der Ebene meiner Ausbildung und vor allem der Beziehungsebene. Und da konnte ich mich nur noch auf mich selbst besinnen, was mir den normalen Alltag sehr erschwerte, weil ich keinen Platz für anderes gehabt habe. Da musste dann ein Antidepresiva her, weil ich selbst merkte, dass ich mit meinem Alltag nicht mehr nachkomme. Das wollte ich nicht. Bloss weil ich für mich einen neuen Weg der Spiritualität gefunden habe, wollte ich nicht mein "normales Leben" dem opfern. Wo käme ich sonst hin... Ich will für mich meine Erlebnisse in meinen Alltag integrieren und das gelingt mir recht gut. Allerdings hat mich dies sehr verändert. Auch mein Umfeld hat sich dadurch sehr verändert. Prozesse brauchen aber ihre Zeit. Mittlerweile sind die Medis wieder abgesetzt und ich bin mehr in meiner Mitte als je zuvor. Ich fühle mich richtig kräfig :). Ich betrachte es rückwirkend als gute Entscheidung. Es ist nämlich nicht so, dass man nach dem Einnehmen solcher Medikamente total geflasht, happy oder sonst wie ist. Ich habe eigentlich körperlich nichts gespürt. Ich konnte einfach meine Gedanken besser tragen. Aber jeder muss das für sich selbst entscheiden. Ich persönlich bin nicht für Naturmediziner, habe da bloss schlechte Erfahrung, weil ein solcher mir noch nie gesagt hat, dass er einem nicht helfen kann, was ich aber bei Schulmedizinern schon hatte. Diese Ehrlichkeit schätze ich sehr.
Noch etwas zu Metaphern. Ich persönlich mag Metaphern nicht so, weil sie mir sehr viel Spielraum zur Interpretation geben. So sehe ich Deine Malen-Metapher sicherlich ganz anders, als Du es gemeint hast.
Noch etwas zu Metaphern. Ich persönlich mag Metaphern nicht so, weil sie mir sehr viel Spielraum zur Interpretation geben. So sehe ich Deine Malen-Metapher sicherlich ganz anders, als Du es gemeint hast.
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irr-tum,
Donnerstag, 4. Oktober 2007, 07:57
(Ich bin immernoch nicht ganz zufrieden mit meiner Gedankenführung im spontanen Schreiben... Ich schweife zu sehr ab; die Malen-Metapher war hier überflüssig. Ich find sie trotzdem gut. Erläutere sie vielleicht ein ander Mal besser.)
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irr-tum,
Donnerstag, 4. Oktober 2007, 13:42
Danke auch für Deine Offenheit!
Aber war doch schon recht deprimierend, dort im Wartezimmer zu sitzen, oder? Es gibt zwar viele Fälle, denen man äußerlich nichts Schwerwiegendes ansieht, aber es gibt auch andere... mit weit aufgesperrten Augen und gedrungenem Blick - da hatte ich denn doch wieder das ganz deutliche Gefühl, am falschen Platz zu sein.
Nicht, dass ich mit solchen Leute nichts zu tun haben wollte; es ist vielmehr diese ganze merkwürdige Situation im Wartezimmer - hier zeigt sich für mich in aller Deutlichkeit, dass auch mit der ganzen Gesellschaft und den "Normalen" etwas nicht stimmt.
Es wäre doch eben viel "normaler" meiner Meinung nach, wenn gerade in solchen Arzt-Praxen als ein Ort, wo man sich um "Verrückte" kümmert, ein viel herzlicherer Umgang herrschen würde - stattdessen sitzt man dort genau so still und schweigend und anonym herum, wie überall anders auch. Bloß nichts von sich zeigen! Bloß nicht anders sein! Immer schön weiter lieb und nett sein. Die Fassade muss weiterfunktionieren! Die Neurologen sollten einen Entertainer und Moderator für das Wartezimmer anstellen, oder einfach einen herzlichen, mutigen Menschen, der sich um die Menschen kümmert! Aber geht ja nicht - kostet ja zu viel Geld...
Der Besuch beim Neurologen könnte richtig Spaß machen!...
Aber war doch schon recht deprimierend, dort im Wartezimmer zu sitzen, oder? Es gibt zwar viele Fälle, denen man äußerlich nichts Schwerwiegendes ansieht, aber es gibt auch andere... mit weit aufgesperrten Augen und gedrungenem Blick - da hatte ich denn doch wieder das ganz deutliche Gefühl, am falschen Platz zu sein.
Nicht, dass ich mit solchen Leute nichts zu tun haben wollte; es ist vielmehr diese ganze merkwürdige Situation im Wartezimmer - hier zeigt sich für mich in aller Deutlichkeit, dass auch mit der ganzen Gesellschaft und den "Normalen" etwas nicht stimmt.
Es wäre doch eben viel "normaler" meiner Meinung nach, wenn gerade in solchen Arzt-Praxen als ein Ort, wo man sich um "Verrückte" kümmert, ein viel herzlicherer Umgang herrschen würde - stattdessen sitzt man dort genau so still und schweigend und anonym herum, wie überall anders auch. Bloß nichts von sich zeigen! Bloß nicht anders sein! Immer schön weiter lieb und nett sein. Die Fassade muss weiterfunktionieren! Die Neurologen sollten einen Entertainer und Moderator für das Wartezimmer anstellen, oder einfach einen herzlichen, mutigen Menschen, der sich um die Menschen kümmert! Aber geht ja nicht - kostet ja zu viel Geld...
Der Besuch beim Neurologen könnte richtig Spaß machen!...
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Auf Erkenntnisjagd in anderen Blogs
Eure Erkenntnisse - "Forum"
irr-tum, 20:59h
Wenn Du in Deinem Blog Einträge mit "Erkenntniswert" hast, egal ob diese Erkenntnisse thematisch den Kern Deines Eintrags bilden oder nur am Rande abfallen, kannst Du sie gerne hier mit ner kurzen oder auch langen Beschreibung verlinken, indem Du ein Kommentar anlegst. (Benutze bitte immer Deinen gleichen Kommentareintrag.)
Es ist dabei fast egal wie subjektiv und / oder "unbedeutend" sie sind, sie sollten nur halbwegs Potential dazu haben, übertragbar zu sein, was Du vielleicht am besten allein durch Dein Gefühl beurteilst. Die neuesten Erkenntnisse über den Beruf Deines Nachbarn sind also nicht interessant, da sie in aller Regel nicht übertragbar sind.
Auch Deine Entdeckungen in fremden Blogs und dem großen weiten Web sind natürlich willkommen, prüfe aber gerade externe Links sehr sorgfältig!
Ansonsten gelten die Regeln des allgemeinen gesunden (und humorvollen) Menschenverstands. Verstöße bitte hier melden.
Es ist dabei fast egal wie subjektiv und / oder "unbedeutend" sie sind, sie sollten nur halbwegs Potential dazu haben, übertragbar zu sein, was Du vielleicht am besten allein durch Dein Gefühl beurteilst. Die neuesten Erkenntnisse über den Beruf Deines Nachbarn sind also nicht interessant, da sie in aller Regel nicht übertragbar sind.
Auch Deine Entdeckungen in fremden Blogs und dem großen weiten Web sind natürlich willkommen, prüfe aber gerade externe Links sehr sorgfältig!
Ansonsten gelten die Regeln des allgemeinen gesunden (und humorvollen) Menschenverstands. Verstöße bitte hier melden.
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